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EU-Taxonomiekonformität im Gebäudesektor: Ein Fokus auf die Hotellerie

Mit der Einführung der EU-Taxonomie-Verordnung durch die EU-Kommission im Jahr 2020 und der nachfolgenden delegierten Verordnung im Jahr 2021 gibt es erstmals konsolidierte Vorgaben zur Beurteilung von Investitionen und damit verbundenen Wirtschaftstätigkeiten in den Bereichen Klimaschutz, Klimawandelanpassung, Schonung der Wasserressourcen, Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Umweltverschmutzung und Wahrung der Biodiversität. Seit dem 1. Januar 2022 sind diese Regelungen in Kraft und betreffen mehr als 2.000 Unternehmen allein in Österreich.
Die EU-Taxonomie ist ein Klassifikationssystem, das wirtschaftliche Aktivitäten hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen bewertet. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Tätigkeiten diesen Zielen entsprechen, um als nachhaltig eingestuft zu werden. Diese Transparenz fördert nachhaltige Investitionen und Maßnahmen in verschiedenen Sektoren, einschließlich der Hotellerie.

Bedeutung für die Hotellerie
In der Hotellerie-Branche führt kein Weg an ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit vorbei. Besonders der Wasserverbrauch ist hier ein wichtiger Aspekt. Laut der Rabmer Gruppe liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und Tag in Hotels bei 290 Litern, mehr als doppelt so hoch wie in Privathaushalten. Die EU-Taxonomie legt klare Kriterien für Wassereffizienz fest, um den Wasserverbrauch zu senken.

Maßnahmen zur Wassereffizienz
Um den Anforderungen der EU-Taxonomie zu entsprechen, müssen Hotels Maßnahmen ergreifen, um den Wasserverbrauch zu minimieren. Dies kann die Einführung moderner Technologien zur Wasserrückgewinnung, die Optimierung von Prozessen und den Einsatz von Wassersparmaßnahmen umfassen. Die Verordnung legt spezifische technische Anforderungen an Sanitäreinrichtungen fest, die bei Neubauten oder Renovierungen von Hotels erfüllt werden müssen:

• Wasserhähne: Maximaler Durchfluss von 6 Litern/min.
• Duschen: Maximaler Durchfluss von 8 Litern/min.
• Toiletten: Volles Spülvolumen von höchstens 6 Litern, durchschnittlich 3,5 Litern.
• Urinale: Höchstens 2 Liter/Becken/Stunde, volles Spülvolumen höchstens 1 Liter.

Technologie zur Unterstützung der Taxonomiekonformität
Die Rabmer Gruppe hat das patentierte Ecowaterjet Wasser- und Energiesparsystem entwickelt, um Hotels bei der Erreichung dieser Ziele zu unterstützen. Diese Mini-Turbine, die einfach zwischen Duscharmatur und Duschkopf installiert wird, senkt den Wasserverbrauch in der Dusche auf bis zu 6 Liter pro Minute, ohne den Duschkomfort zu beeinträchtigen. Am Waschbecken lässt sich der Verbrauch auf 5 Liter pro Minute reduzieren. Diese Technologie nutzt das Venturi-Prinzip, das auch bei Hochdruckreinigern eingesetzt wird, um Wasser und Luft zu mischen und so das Volumen zu vergrößern und den Wasserstrahl zu beschleunigen.

Weitere Anforderungen und Maßnahmen
Zusätzlich zu den technischen Anforderungen müssen bei Neubauten auch die Auswirkungen auf die Wasserqualität im Einzugsbereich des Gebäudes bewertet werden. Dies betrifft sowohl die Entnahme als auch die Rückführung von Wasser und jegliche relevante Verunreinigung des aquatischen Systems. Ein wichtiger Aspekt ist das Regenwassermanagement, bei dem der Versickerung am Standort Vorrang gegeben wird. Begrünte Dachflächen und das Offenhalten von nicht bebauten Flächen tragen zur Erhaltung des Versickerungsvolumens bei und verbessern das Mikroklima.
Die EU-Taxonomie fördert somit eine nachhaltige und ressourceneffiziente Entwicklung im Gebäudesektor, insbesondere in der Hotellerie. Hotels, die diese Anforderungen erfüllen, können nicht nur ihre Betriebskosten senken, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Für weitere Informationen zur EU-Taxonomie-Verordnung besuchen Sie bitte EUR-Lex.

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